Haupt- und Nebentext | Informationsvergabe | Figurenrede, Parabase, Fikitonsbrechung | Dialog und Monolog | Botenbericht, Teichoskopie, Vertrautenrede | Stichomythie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Ähnlich wie bei der Analyse von Figurenrede im Erzähltext gilt auch bei der Figurenrede im Drama, dass Figuren immer aus ihrer Perspektive (und nicht der des Autors) argumentieren. Entsprechend gilt es immer zu bedenken, welches Vorwissen die einzelne Figur besitzt, welche Ziele sie verfolgt und mit wem sie gerade spricht. Auch Sprachniveau und ggf. Dialekt sind immer von der Konzeption der Figur(en) her zu untersuchen und nicht absolut zu setzten. Die besondere Beachtung der Figurenrede gründet sich auf dem Bewusstsein für die besondere dramatische Kommunikation und deren Regeln.
![]() In der antiken griech. Kommödie war die Parabase eine Standardszene, in der der Chor für einige Verse die Masken ablegte und sich direkt an das Publikum wandte, oft um aus der Perspektive des Dichters das gerade gespielte Stück gegen mögliche Kritik zu verteidigen, aber auch die Wendung an die Götter oder politischer Spott und Kritik am Publikum waren möglich.
Obwohl diese Phänomen bald verschwandt, blieb der Begriff für die Wendung einer Bühnenfigur an das Publikum erhalten. In diesem Moment verstößt die Figur gegen die Regeln der dramatischen Kommunikation, indem sie die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum bewusst überschreitet und so thematisiert. Anders als im Puppentheater, wo die Wendung an die Zuschauer zur Handlung des Stücks gehört, bricht die Parabase die dramatische Illusion auf. Entsprechend gehört sie im epischen Theater zu den sog. V-Effekten.
![]() Als Fiktionsbrechung kann man jegliches ‚aus der Rolle Fallen’ der Figuren auf der Bühne verstehen, da dadurch der Illusionsraum, den Bühne, Bühnenbild, Handlung und Sprache aufgemacht haben, verlassen wird. Dazu gehört z.B. die
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© Martin Huber, Elisabeth Böhm |
Letzte Änderung am: 29.10.2005 |