genera dicendi | Asianismus/Attizismus | Hypotaxe – Parataxe | opting in / opting out | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Über Stil und Stile lässt sich – wie über Geschmack – entweder trefflich oder überhaupt nicht streiten. Während jedoch die drei traditionellen rhetorischen Stilniveaus oder
genera dicendi
Stilniveau-Typologie der traditionellen Rhetorik
![]() aptum
Norm der Rhetorik: wirkungsorientierte Abstimmung von Elementen oder Momenten aus unterschiedlichen Bereichen des Textes bzw. der Textproduktion
![]() Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Auseinandersetzung um die einander entgegengesetzten Stilideale des Attizismus und des Asianismus. Der Attizismus definiert sich – nach dem Modell der
imitatio veterum
produktionsästhetisches Grundprinzip: Orientierung der Textproduktion an vorbildhaften Mustertexten oder Textmustern (aus der Antike)
![]() genus humile
(die unterste) Stilebene: einfaches, aufwandloses Stilniveau (zur Vermittlung von Sachverhalten)
![]() Und so kann man – durch Zuordnung eines Autors oder Textes zu einem dieser Ideale (vgl.
opting in / opting out
doppelte Funktionalität von Stil(en) aller Art: sich einer bestimmten Gruppe anzuschließen (opting in) bzw. sich von einer bestimmten Gruppe abzusetzen (out)
![]() In ähnlicher Weise sind immer wieder Stilideale – etwa der Manierismus – verfochten oder verabscheut worden, freilich weitgehend unabhängig davon, was genau unter dem betreffenden Begriff zu verstehen ist.
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© Uwe Spörl |
Letzte Änderung am: 09.04.2007 |