Kausale Motivierung

Kausale Motivierung: Sinnstruktur in der erzählten Welt: Kausale Verknüpfung von Ereignissen
Bei der kausalen Motivierung wird ein Ereignis als die Ursache, ein anderes als Wirkung dieser Ursache dargestellt.
Textbeispiel:
„Lassen Sie uns die schönen Stunden nicht versäumen!“ fiel ihm die Fürstin ein, da der würdige Mann sie schon einigemal mit ausführlicher Beschreibung jenes Unheil geängstigt hatte, wie er sich nämlich, auf einer großen Reise begriffen, abends im besten Wirtshause auf dem Markte, der eben von einer Hauptmesse wimmelte, höchst ermüdet zu Bette gelegt und nachts durch Geschrei und Flammen, die sich gegen seine Wohnung wälzten, gräßlich aufgeweckt worden.
Johann Wolfgang von Goethe: Novelle
Erläuterung:
Weil sich die Fürstin schon wiederholt bei der Erzählung dieser Geschichte geängstigt hat, will sie sie nicht noch einmal hören, bekommt Angst Hier liegt also kausale Motivierung vor.
Fragestellung:
Markieren Sie im folgenden Textabschnitt Stellen, die zu einer kausalen Motivierung der Geschichte führen.
Textbeispiel:
Als die Fürstin aufsaß, sagte Honorio: „Reiten Euer Durchlaucht, ich bitte, langsam! In der Stadt wie auf dem Schloß sind die Feueranstalten in bester Ordnung, [...].“ Die Fürstin glaubte nicht daran; sie sah den Rauch sich verbreiten, sie glaubte einen aufflammenden Blitz gesehen, einen Schlag gehört zu haben, und nun bewegten sich in ihrer Einbildungskraft alle die Schreckbilder, welche des trefflichen Oheims wiederholte Erzählung von dem erlebten Jahrmarktsbrande leider nur zu tief eingesenkt hatte.
Johann Wolfgang von Goethe: Novelle
Weil die Fürstin Rauch sieht und weil sie die Geschichte des Oheims vom Brand gehört hat, fürchtet sie, dass das Schoss in Brand geraten könnte.

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Kausale Motivierung
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