Akt
Akt: Dominierende Gliederungseinheit im Drama, welche räumliche und inhaltliche Strukturierung
gewährleistet. Der Akt lässt sich weiter untergliedern in
Szenen
Szene
Den Akt unterteilende Gliederungseinheit des Dramas, die das Geschehen zwischen zwei
Schauplatzwechseln bezeichnet.
oder
Auftritte
Auftritt
Den Akt unterteilende Gliederungseinheit des Dramas, die das Geschehen zwischen zwei
Personenwechseln bezeichnet.
.
Der ältere Begriff ‚Aufzug’ entspricht dem heute üblichen ‚Akt’, beinhaltet aber noch
die ursprüngliche Konnotation eines Kulissenwechsels mit dem zugehörigen Öffnen und
Schließen des Bühnenvorhangs zwischen den Akten. Erst als im späten 18. Jahrhundert
Zwischenvorhänge Kulissenwechsel im Akt möglich machen, kristallisiert sich die dramatische
und dramaturgische Funktion des Aktes als Stufe im Handlungsablauf heraus. Gekennzeichnet
von einer gewissen inhaltlichen Geschlossenheit wird er jedoch weiter in
Szenen
Szene
Den Akt unterteilende Gliederungseinheit des Dramas, die das Geschehen zwischen zwei
Schauplatzwechseln bezeichnet.
oder
Auftritte
Auftritt
Den Akt unterteilende Gliederungseinheit des Dramas, die das Geschehen zwischen zwei
Personenwechseln bezeichnet.
unterteilt.
Anschließend an die antiken Forderungen von Horaz und Varro und in der Vermittlung
über Italien und Frankreich nach Deutschland gelangt, gilt in der klassischen Erscheinungsform
des Dramas die Fünfaktigkeit als Norm. Jedem Akt war innerhalb dieses geschlossenen
Ganzen eine bestimmte Funktion zugeteilt. Als mustergültig kann dabei das von Gustav
Freytag entwickelte Schema von Exposition – Steigerung – Wendepunkt/Peripetie – retardierendem
Moment – Katastrophe/Lösung gelten. (vgl.
geschlossene Form
Geschlossene Form
Im idealtypischen Drama der geschlossenen Form sollten die Einheit des Ortes,
der Zeit und der Handlung eingehalten werden, der Aufbau nach dem symmetrischen
Schema Exposition, Steigerung, Höhe-/Wendepunkt, Verzögerung, Katastrophe gestaltet
sein und den strengen Regeln der Personenverteilung gehorchen sowie die
Ständeklausel eingehalten werden und damit
der hohe Redestil etabliert sein. Außerdem sollte die Fabel auf transparente Weise
ein ideelles Problem darstellen.
). Obwohl dieses erst im 19. Jh. entstand, lässt sich gerade zu dieser Zeit die weitgehende
Akzeptanz anderer Modelle finden, so setzte sich der Dreiakter vor allem im Boulevardtheater
oder in der Oper durch, wohingegen im Theater des Naturalismus häufig Vierakter zu
finden sind. Um die Jahrhundertwende entstehen häufig Einakter und im 20. Jahrhundert
wird die Akteinteilung oft von Stationen, Episoden oder in loser Folge verbundenen
Bildern abgelöst.
© Martin Huber, Elisabeth Böhm / Letzte inhaltliche Änderung am: 09.09.2007