Ursprünglich (und häufig noch heute in der Theaterpraxis) bezeichnete ‚die Szene’
das Bühnenbild des Dramas (griech. Scena = Schauplatz), woraus sich dann eben die
Bezeichnung für das Geschehen zwischen zwei Kulissen- bzw. Ortswechseln ergibt. Allerdings
wird der Begriff oft auch synonym zu
Auftritt
Auftritt
Den Akt unterteilende Gliederungseinheit des Dramas, die das Geschehen zwischen zwei
Personenwechseln bezeichnet.
verwendet, obwohl im strengen Sinn eine Szene mehrere Auftritte umfassen kann. Im
Zuge der Shakespeare-Rezeption entstanden im 18. Jh. auch in Deutschland Dramen mit
zahlreichen Schauplatzwechseln, für die sich die Untergliederung in Szenen viel eher
anbot als die in Auftritte. Gerade die Bühnenwerke des Sturm und Drang, die ggf. auch
längere zeitliche Intervalle zwischen den einzelnen Szenen vergehen lassen, greifen
auf diese Art der Einteilung zurück. Als Beispiel können die Dramen von J.M.R. Lenz
gelten, die frühen Dramen Goethes oder Schillers
Räuber.