Ort des Erzählens
Ort des Erzählens: Hierarchische Ebene, auf der ein Erzählakt als eigenständige Äußerung einer Sprechinstanz
(einer „Stimme“ also) stattfindet. Die erste Ebene liegt immer außerhalb des Erzählten.
Weitere Ebenen innerhalb des Erzählten können hinzukommen.
Der Erzählakt der Erzählinstanz selbst liegt außerhalb des Erzählten und heißt deshalb
extradiegetisch. Das Erzählte einer solchen extradiegetischen Erzählung ist dementsprechend intradiegetisch. Diese beiden Ebenen der Erzählung liegen immer vor.
Nun kann aber in einigen Fällen auf der intradiegetischen Ebene des Erzählten selbst
wiederum ein weiterer Erzählakt angesiedelt werden, der somit ein Erzählen in der
Erzählung darstellt: intradiegetisches Erzählen also. Das, was hier erzählt wird, heißt metadiegetisch, und natürlich kann auch auf dieser Ebene wieder ein metadiegetisches Erzählen angesiedelt werden usw.
Die Ebenen von Extra- und Intradiegese sind in allen Erzählungen vorhanden. Wenn zusätzlich
Metadiegese vorhanden ist, wenn also eine Binnenerzählung vorliegt, stellt sich das Paar aus Extra- und Intradiegese somit als Rahmenerzählung dar.

Eine Sonderform des Erzählens stellen Textpassagen dar, die sinnvollerweise keiner
eingeführten Stimme (dem Erzähler der übergeordneten oder einer der Figuren der entsprechenden
Ebene) zugeordnet werden können, die sozusagen in den Text einmontiert worden sind.
Dieser Fall wird hier gesondert behandelt:
© Fotis Jannidis, Uwe Spörl, Katrin Fischer / Letzte inhaltliche Änderung am: 09.09.2005