Textbeispiel:
Die Scherben eines gläsernen, gelben Lampions klirrten auf die Stimme eines Frauenzimmers:
„Wollen Sie den Geist Ihrer Mutter sehen?“ Das haltlose Licht tropfte auf die
zartmarkierte Glatze eines jungen Mannes, der ängstlich abbog, um allen Überlegungen
über die Zusammensetzung seiner Person vorzubeugen. Er wandte sich ab von der Bude
der verzerrenden Spiegel, die mehr zu Betrachtungen anregen als die Worte von fünfzehn
Professoren. Er wandte sich ab vom Cirkus zur aufgehobenen Schwerkraft, wiewohl er
lächelnd einsah, daß er damit die Lösung seines Lebens versäumte. Das Theater zur
stummen Ekstase mied er mit stolz geneigtem Haupt: alle Ekstase ist unanständig, Ekstase
blamiert unser Können, und ging schauernd in das Museum zur billigen Erstarrnis, an
dessen Kasse eine breite verschwimmende Dame nackt saß. Carl Einstein: Bebuquin
Erläuterung:
Zunächst erfährt man, dass der junge Mann eine Glatze hat, dann werden drei Handlungen
(er geht nicht in ein Spiegelkabinett, nicht in den Zirkus, nicht ins Theater, dafür
aber ins Museum) und zwei Gedankengänge („wiewohl er lächelnd einsah, daß er damit
die Lösung seines Lebens versäumte“, „alle Ekstase ist unanständig“) mitgeteilt.