Entstehung von figurenbezogenen Tatsachen in der erzählten Welt

Figurenbezogene Tatsachen: Tatsachen der erzählten Welt in Bezug auf Figuren, die aus folgenden Quellen gespeist sind: Figureninformationen, Schlussfolgerungen ausgehend von Figureninformationen und Schlussfolgerungen ausgehend von Informationen, die in der Darstellung nicht der Figur zugeschrieben worden sind, aber zu ihr in Beziehung gesetzt sind.
Im Allgemeinen gibt es vor allem drei Quellen für figurenbezogene Tatsachen in der erzählten Welt:
  1. Figureninformationen („sie war korpulent“)
  2. Schlussfolgerungen ausgehend von Figureninformationen („sie kicherte nervös“)
  3. Schlussfolgerungen ausgehend von Informationen, die im discours nicht der Figur zugeschrieben worden sind, aber zu ihr in Beziehung gesetzt sind. („der Wind peitschte durch die Bäume, als sie durch den Wald lief“)
Die Tatsachen können auf ganz verschieden Weise mit der Figur verbunden sein, sei es als Attribut des Inneren (Die Figur ist geizig) oder des Äußeren (Die Figur ist klein) oder ihrer Umgebung (Die Wände des Zimmers der Figur sind kahl), sei es kausal, weil die Figur diese Tatsache verursacht hat (Das Bett der Figur ist ungemacht), sei es historisch, sei es sozial, sei es familiär.
Jedes Mal wenn eine Figureninformation zugeschrieben wird, ergibt sich daraus die Bindung einer figurenbezogenen Tatsache an die Figur. Umgekehrt ist aber nicht jede Bindung das Resultat einer Zuschreibung, da ja Schlussfolgerungen auch durch Angaben im Text ausgelöst werden können, die auf den ersten Blick nicht mit der Figur zusammenhängen, wie etwa die klassische Landschaftsbeschreibung, die das Innenleben der Figur spiegelt.
Nicht alle figurenbezogenen Tatsachen haben den gleichen Status. Zu unterscheiden sind mindestens zwei wichtige Eigenschaften.[1]
Zuverlässigkeit
Modus

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Entstehung von figurenbezogenen Tatsachen in der erzählten Welt
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[1] Diese Dimensionen wurden in Anlehnung an das Kreuzmodell von Fricke/Zymner entwickelt (Fricke/Zymner 1993). Zurück