Modus einer figurenbezogenen Tatsache

Modus einer figurenbezogenen Tatsache: Eigenschaft einer figurenbezogenen Tatsache, die ihren Status in der narrativen Welt betrifft: faktisch, kontrafaktisch, konditional oder rein subjektiv (existiert die Tatsache nur in der Überzeugung, im Wunschdenken oder in der Vorstellung einer anderen Figur oder des Erzählers?).
Fragestellung:
Welchen Status haben die beiden indirekten Charakterisierungen durch die Gemeindemitglieder und durch die Frauen?
Textbeispiel:
Dennoch war Rabbi Abraham ein sehr reicher Mann; verheuratet mit der einzigen Tochter seines verstorbenen Vaterbruders, welcher den Juwelenhandel getrieben, erbte er dessen große Reichtümer. Einige Fuchsbärte in der Gemeinde deuteten darauf hin, als wenn der Rabbi eben des Geldes wegen seine Frau geheuratet habe. Aber sämtliche Weiber widersprachen und wußten alte Geschichten zu erzählen: wie der Rabbi schon vor seiner Reise nach Spanien verliebt gewesen in Sara - man hieß sie eigentlich die schöne Sara - und wie Sara sieben Jahre warten mußte, bis der Rabbi aus Spanien zurückkehrte, indem er sie gegen den Willen ihres Vaters und selbst gegen ihre eigne Zustimmung durch den Trauring geheuratet hatte.
Heinrich Heine: Der Rabbi von Bacherach
Kontrafaktisch würde bedeuten, dass keine der beiden Meinungen zutrifft, die Textpassage - und auch der ganze Text - widerlegen diese Meinung aber nicht explizit.In beiden Fällen werden die Informationen zur Figur des Rabbi von Bacherach von Figuren gegeben und deutlich als deren Meinungen gekennzeichnet.In beiden Fällen werden die Informationen zur Figur des Rabbi von Bacherach von Figuren gegeben und deutlich als deren Meinungen gekennzeichnet. Ob sie zutreffen oder nicht, verrät uns die Textpassage nicht, sodass man nicht von Fakten sprechen kann.

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Modus einer figurenbezogenen Tatsache
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