Pause

Pause: Während eines beliebig langen Erzählabschnitts des Discours, geht die Handlung nicht weiter, auch als ‚deskriptive Pause’ bezeichnet, weil hier oft Figuren oder Örtlichkeiten beschrieben werden.
Textbeispiel:
Rasch und sicher ging die Wollnadel der Damen hin und her, aber während die Mutter kein Auge von der Arbeit ließ, legte die Tochter, die den Rufnamen Effi führte, von Zeit zu Zeit die Nadel nieder und erhob sich, um unter allerlei kunstgerechten Beugungen und Streckungen den ganzen Kursus der Heil- und Zimmergymnastik durchzumachen. Es war ersichtlich, daß sie sich diesen absichtlich ein wenig ins Komische gezogenen Übungen mit ganz besonderer Liebe hingab, und wenn sie dann so dastand und, langsam die Arme hebend, die Handflächen hoch über dem Kopf zusammenlegte, so sah auch wohl die Mama von ihrer Handarbeit auf, aber immer nur flüchtig und verstohlen, weil sie nicht zeigen wollte, wie entzückend sie ihr eigenes Kind finde, zu welcher Regung mütterlichen Stolzes sie voll berechtigt war. Effi trug ein blau und weiß gestreiftes, halb kittelartiges Leinwandkleid, dem erst ein fest zusammengezogener, bronzefarbener Ledergürtel die Taille gab; der Hals war frei, und über Schulter und Nacken fiel ein breiter Matrosenkragen. In allem, was sie tat, paarte sich Übermut und Grazie, während ihre lachenden braunen Augen eine große, natürliche Klugheit und viel Lebenslust und Herzensgüte verrieten. Man nannte sie die „Kleine“, was sie sich nur gefallen lassen mußte, weil die schöne, schlanke Mama noch um eine Handbreit höher war.
Theodor Fontane: Effi Briest (1. Kapitel)
Erläuterung:
Die markierte Textpassage stellt eine
deskriptive Pause
Pause
Während eines beliebig langen Erzählabschnitts des Discours, geht die Handlung nicht weiter, auch als ‚deskriptive Pause’ bezeichnet, weil hier oft Figuren oder Örtlichkeiten beschrieben werden.
dar, weil das Geschehen still steht, während Effis Äußeres beschrieben wird.
Fragestellung:
Markieren Sie im folgenden Text diejenige Stelle, bei der die Handlung durch eine
deskriptive Pause
Pause
Während eines beliebig langen Erzählabschnitts des Discours, geht die Handlung nicht weiter, auch als ‚deskriptive Pause’ bezeichnet, weil hier oft Figuren oder Örtlichkeiten beschrieben werden.
unterbrochen wird.
Textbeispiel:
Eines Tages ging ich von dem Hochgebirge gegen das Hügelland hinaus. Ich wollte nämlich von einem Gebirgszuge in einen andern übersiedeln und meinen Weg dahin durch einen Teil des offenen Landes nehmen. Jedermann kennt die Vorberge, mit welchen das Hochgebirge gleichsam wie mit einem Übergange gegen das flachere Land ausläuft. Mit Laub- oder Nadelwald bedeckt ziehen sie in angenehmer Färbung dahin, lassen hie und da das blaue Haupt eines Hochberges über sich sehen, sind hie und da von einer leuchtenden Wiese unterbrochen, führen alle Wässer, die das Gebirge liefert, und die gegen das Land hinaus gehen, zwischen sich, zeigen manches Gebäude und manches Kirchlein, und strecken sich nach allen Richtungen, in denen das Gebirge sich abniedert, gegen die bebauteren und bewohnteren Teile hinaus.
Als ich von dem Hange dieser Berge herab ging und eine freiere Umsicht gewann, erblickte ich gegen Untergang hin die sanften Wolken eines Gewitters, das sich sachte zu bilden begann und den Himmel umschleierte.
Adalbert Stifter: Der Nachsommer (1. Band, 3. Kapitel)

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