Rhetorik

Rhetorik: ars bene dicendi (lat.: die Kunst des guten Redens/Textes)
Die Rhetorik wurde schon in der Antike als ‚ars bene dicendi’ definiert. Dort, in der griechischen und römischen Antike, hat sie auch ihren Ursprung.
Rhetorik ist Praxis (also gute, effektive Textproduktion) und Theorie dieser Praxis (also theoretische Reflexion über diese Praxis) gleichermaßen. Sie stellt insofern Überlegungen und Regeln zur Verfügung, wie Texte im weitesten Sinne (am besten) zu gestalten sind.
Die Frage der Qualität oder Effektivität der Textproduktion ist dabei weniger eine ästhetische als vielmehr eine praktische. Die Rhetorik ist als Praxis in lebensweltliche Zusammenhänge eingebettet. Es geht also darum – um die drei ‚klassischen’ Bereiche der Anwendung von rhetorischem Know How zu nennen –, etwa vor Gericht (als Anwalt), in der politischen Versammlung (als Politiker) oder im Rahmen eines Festes (als Festredner etwa) dem Anlass, dem Publikum, dem Gegenstand und den eigenen Zielen angemessen zu sprechen – oder allgemeiner: Texte zu produzieren.
Wesentlich ist dabei die Tatsache, dass rhetorische Textproduktion grundsätzlich funktional, also zielorientiert ist. Mit einem (rhetorischen) Text realisiert der Autor des Textes also bestimmte Absichten. Dies dem Autor zu unterstellen, ist – aus der Perspektive der Rhetorik – also nicht nur legitim, sondern sogar gefordert.
In diesem Abschnitt werden einige wesentliche Grundbegriffe der Rhetorik vorgestellt sowie die Produktionsstadien, welche die Rhetorik für die Textproduktion veranschlagt und fordert.

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