Die beiden Begriffe
geschlossene
Geschlossene Form
Im idealtypischen Drama der geschlossenen Form sollten die Einheit des Ortes,
der Zeit und der Handlung eingehalten werden, der Aufbau nach dem symmetrischen
Schema Exposition, Steigerung, Höhe-/Wendepunkt, Verzögerung, Katastrophe gestaltet
sein und den strengen Regeln der Personenverteilung gehorchen sowie die
Ständeklausel eingehalten werden und damit
der hohe Redestil etabliert sein. Außerdem sollte die Fabel auf transparente Weise
ein ideelles Problem darstellen.
und
offene Form
Offene Form
Gegenmodell zur geschlossenen
Form und daher „ex negativo“ bestimmt bzw.
in bewusster Differenz zu dieser gestaltet. Die Forderung nach einem
voraussetzungslosen Anfang und einem endgültigen Ende wird somit negiert. Das
Drama
bildet nicht mehr ein geschlossenes, hierarchisch organisiertes Ganzes, sondern
stellt ein Ensemble von Einzelsequenzen dar.
des Dramas markieren idealtypische Modelle für den möglichen Aufbau von Dramen, die
selten in ihrer Reinform auftreten. Ähnlich kann auch die Klassifizierung als tektonische
und atektonische oder strenge und freie Form verstanden werden. Ausgehend von einer
pyramidalen Handlungsstruktur (
Idealtypischer Aufbau) und von historisch gewachsenen Ansprüchen an die Wahrscheinlichkeit und Glaubwürdigkeit
von Figuren und Situationen (
Konzeptionelle Anforderungen), außerdem jeweils verbunden mit ästhetischen Konzepten, stellen die typisierten
Dramenformen Muster dar, die erst von der Literaturwissenschaft entworfen worden sind
(Volker Klotz: Geschlossene und offene Form im Drama. 14. Aufl. München: Hanser 1999),
um verschiedene Dramenformen abstrakt fassen zu können.