Gottsched-Zeit

Die Gottsched-Zeit, also der maßgeblich durch Johann Christoph Gottsched geprägte Zeitraum von 1730 bis 1760, wird heute oftmals in ihrem eigenen Charakter übersehen und stattdessen pauschal der Aufklärung zugeordnet oder als bloßes Zwischenspiel begriffen. Sie ist zwar beides, zugleich ist sie aber auch mehr. Denn mit dem Aufbau einer umfassenden publizistischen Infrastruktur leistete die Frühaufklärung den entscheidenden Beitrag zur institutionellen, formalen und inhaltlichen Festigung der Literatur in Deutschland. Zugleich provozierte der Rationalismus dieser Epoche Gegenströmungen, die sich unter dem Begriff des »Prä-Rousseauismus« zusammenfassen lassen, und verhalf diesen zur Geltung.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 69.

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Gottsched-Zeit
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