Nach den ersten Ansätzen von
Wickram und Fischart wurde die Gattung des Romans über ein Jahrhundert lang nicht weitergeführt, bevor sie im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts schließlich langsam Konturen gewann.
Eine dünne Linie der Kontinuität wurde bis dahin nur durch einige deutsche Übersetzungen gewährleistet, etwa von denen spanischer Schelmenromane.
Die damals übliche Unterscheidung zwischen »niederem Roman« und »hohem Roman« lies sich jedoch kaum aufrechterhalten, da den romanischen Traditionssträngen die literarische und soziale Basis in Deutschland fehlte.
Die Versuche, den »hohen Roman« in Deutschland zu etablieren, blieben lediglich eine Episode, aus der sieben monumentale »höfisch-historische« Romane hervorgingen.
Diese vergegenwärtigten noch einmal das barocke Weltbild aus höfischer Perspektive und steigerten den Dualismus des barocken Weltbilds dabei ins Extrem, indem sie eine empirisch erfahrbare Welt zeigten, die von Schein und Illusion geprägt ist.
Bei diesen Werken handelt es sich um
Herkules von
Andreas Heinrich Buchholtz,
Aramena und
Ocatvia von
Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel,
Assenat und
Simson von
Philipp von Zesen,
Die asiatische Banise von
Heinrich Anselm von Zigler und Kliphausen sowie
Arminius von
Daniel Casper von Lohenstein.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 44f.