Martin Luther erwies sich als Meister in der Gestaltung und Handhabung der
Flugschriftenliteratur, die eine große Popularität in der Reformationszeit entwickelte.
Seine Flugschriften
An den Christlichen Adel deutscher Nation und
Von der Freyheyt eynisz Christen menschen (beide 1520) entfalteten in klarer und polemischer Sprache das theologisch anspruchsvolle Programm der Reformation.
Luthers unmittelbarer Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte blieb mit nur 36 Kirchenliedern zwar gering, durch sein Mitwirken an der Neugestaltung der deutschen Sprache übte er jedoch einen wichtigen mittelbaren Einfluss auf die Literaturgeschichte aus.
Dabei war insbesondere seine Bibelübersetzung (1522-34) ein Meilenstein auf dem Weg zur Herausbildung, Vereinheitlichung und Normierung der deutschen Sprache, die so zur Literatursprache werden konnte
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 17f.