Bewusstseinsstrom

Bewusstseinsstrom (stream of consciousness): Radikalisierung des
Inneren Monologs
Innerer Monolog
Erzählerische Gedankenwiedergabe in der 1. bzw. 2. Person Präsens Indikativ. Ohne Einleitung durch verba dicendi, evtl. sogar ohne Anführungszeichen.Wenn auf Markierungen, wie „dachte er“-Formeln, die Nennung der Figur usw. verzichtet wird, dann liegt innerer Monolog vor: In diesem werden die Gedanken und Inhalte des Bewusstseins (und Unterbewusstseins) einer Figur also (vermeintlich) direkt wiedergegeben.
: Es werden nicht mehr nur die Bewusstseinsinhalte direkt und unmittelbar wiedergegeben, sondern auch noch deren (vermeintlich) assoziative, ungesteuerte und völlig freie Struktur im discours sprachlich nachgebildet.
Textbeispiel:
es geht doch nichts über so einen Kuß lang und heiß geht einem runter bis in die Seele ja lähmt einen fast und dann kann ich diese ganze Beichterei auf den Tod nicht ausstehen wie ich immer zu Pater Corrigan gegangen bin er hat mich angefaßt Pater na wenn schon was ist denn dabei und er gleich wo und ich wie ein richtiges Doofchen als Antwort am Kanalufer aber ich meine doch wo an deinem Körper mein Kind am Bein hinten oben ja ziemlich hoch oben wars dort wo du sitzt etwa ja o mein Gott konnte er nicht einfach Hintern sagen.
James Joyce: Ulysses (letztes Kapitel)
Erläuterung:
Die Gedanken von Molly Bloom aus James Joyces Roman Ulysses werden hier ganz unvermittelt und ohne Einmischung des Erzählers wiedergegeben. Die Wortwahl ist die der Figur (hier z.B. zu erkennen an: „Beichterei“, „Doofchen“) und es liegen freie und schnelle Sprünge zwischen den einzelnen Themen (z.B. vom Küssen zum Beichten) vor. Satzzeichen, verba dicendi und sentiendi, Anführungszeichen und Absätze fehlen ganz (was es in der vorliegenden Passage schwer macht, zu sortieren, was der Pater sagte und was Molly dachte).
Hinweis:
Drag and Drop wird bislang nur auf PCs/Laptops beziehungsweise auf Geräten unterstützt, die eine Maus oder ein Trackpad nutzen. Auf Touchscreen-Geräten wie Smartphones und Tablets können Sie diese Übung daher momentan noch nicht durchführen.
Fragestellung:
Wodurch ist der
innere Monolog
Innerer Monolog
Erzählerische Gedankenwiedergabe in der 1. bzw. 2. Person Präsens Indikativ. Ohne Einleitung durch verba dicendi, evtl. sogar ohne Anführungszeichen.Wenn auf Markierungen, wie „dachte er“-Formeln, die Nennung der Figur usw. verzichtet wird, dann liegt innerer Monolog vor: In diesem werden die Gedanken und Inhalte des Bewusstseins (und Unterbewusstseins) einer Figur also (vermeintlich) direkt wiedergegeben.
charakterisiert, wodurch der
Bewusstseinsstrom
Bewusstseinsstrom (stream of consciousness)
Radikalisierung des Inneren Monologs: Es werden nicht mehr nur die Bewusstseinsinhalte direkt und unmittelbar wiedergegeben, sondern auch noch deren (vermeintlich) assoziative, ungesteuerte und völlig freie Struktur im discours sprachlich nachgebildet.
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Innerer Monolog

Bewusstseinsstrom

1. Person Präsens Indikativ
Satzzeichen
sprunghafte, oftmals unlogische Gedankenverknüpfung
1. bzw. 2. Person Präsens Indikativ
Keine Kennzeichnung von fremder Rede
Bindestriche zwischen den einzelnen Gedanken

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Bewusstseinsstrom
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