Erwähnung des sprachlichen Akts

Erwähnung des sprachlichen Akts: Nur das Stattfinden eines sprachlichen Akts wird vom Erzähler berichtet. Der Inhalt wird dabei nicht genauer spezifiziert.
Textbeispiel:
Die ganze Stadt sprach von dieser Ausstellung, und wie gewöhnlich trat das Politische daneben zurück, trotzdem es gerade Tage waren, in denen nicht nur ein Ministerium, sondern fast auch die Monarchie in Frage stand.
Theodor Fontane: Unwiederbringlich (17. Kapitel)
Erläuterung:
Diese Passage aus Theodor Fontanes Roman Unwiederbringlich verdeutlicht auf sehr eindeutige Weise, was die erzählte Figurenrede ausmacht. Denn zum einen kommentiert der Erzähler das erzählte Gespräch, indem er es („trotzdem“) für erstaunlich erklärt. Zum anderen und hauptsächlich gibt er von dem Gespräch nur das Thema (die „Austellung“) wieder und verzichtet auf alle weiteren Details, insbesondere die Nennung der einzelnen Sprecher oder die Wiedergabe ihrer eigenen Worte.
Fragestellung:
Hat man es in der vorliegenden Passage
Textbeispiel:
Wieder andere übten ihren Witz an allen, die das Unglück hatten am Ufer vorüberzugehen, und diese aus der Luft gegriffene Unterhaltung endigte dann gewöhnlich mit lustigen Schimpfreden, welche wechselseitig so lange fortgesetzt wurden, bis beide Parteien einander längst nicht mehr verstanden.
Joseph Eichendorff: Ahnung und Gegenwart (1. Kapitel)
Man erfährt, dass es eine „aus der Luft gegriffene“ Unterhaltung gab, die von „lustigen Schimpfreden“ beendet wurde, die Dialoge fehlen aber. Auch die Inhalte werden nicht weiter spezifiziert, sodass man es ausschließlich mit der
Erwähnung des sprachlichen Akts
Erwähnung des sprachlichen Akts
Nur das Stattfinden eines sprachlichen Akts wird vom Erzähler berichtet. Der Inhalt wird dabei nicht genauer spezifiziert.
und nicht mir einem
Redebericht
Redebericht
Ein sprachlicher Akt wird vom Erzähler berichtet und dessen Inhalt allgemein wiedergegeben.
zu tun hat.
Die Wiedergabe von
indirekter Rede
Indirekte Rede (oratio obliqua)
Erzählerische Redewiedergabe in der 3. Person Präsens Konjunktiv (bei Ich-Erzählung: in der 1. Person für das erlebende Ich), ohne Innensicht, mit der Möglichkeit kommentierender Einmischung, in vollständiger Syntax ohne Anführungs-, Ausrufe- und Fragezeichen.Der Inhalt der Figurenrede bzw. der Gedanken bleibt zwar erhalten, nicht jedoch ihr Wortlaut, da das Gesagte einem anderen Sprecher, dem Erzähler, als Inhalt eines „dass“-Satzes im Konjunktiv zugeordnet wird.
lässt sich an verba dicendi (Verben des Sagens, Meinens, Äußerns, Fragens) erkennen und gibt gesprochene Passagen wieder. Inhalte werden hier aber nicht erwähnt.
Auch wenn die Unterhaltung als „aus der Luft gegriffen[e]“ und die Schimpfreden als „lustig“ bezeichnet werden, erfahren wir über den Charakter der Gespräche hinaus nichts über deren Gegenstände. Die Inhalte werden nicht berichtet, es wird lediglich konstatiert, dass ein sprachlicher Akt stattgefunden hat.

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Erwähnung des sprachlichen Akts
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