»Lesesucht«-Debatte

Die »Lesesucht«-Debatte entfachte kurz vor der Veröffentlichung von Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers (1774), durch den und dessen Nachfolger-Romane sie dann nochmals befeuert wurde, und dauerte fast bis zum Jahrhundertende an. In ihrem Zentrum stand der Vorwurf, dass die Jugend durch übermäßiges Lesen von Romanen im Gemüt verdorben und vom praktischen Handeln abgehalten werde. Mit dieser Debatte gewann die Kritik an den »Romanen« eine neue Qualität: sie wurde nun nicht mehr wie zuvor von religiösen Motiven gespeist, sondern entwickelte sich zu einer umfassenden ersten Mediendebatte.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 89.

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»Lesesucht«-Debatte
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