Ebenen des Erzählens

In einem Erzähltext erzählt ein Erzähler eine Geschichte. Innerhalb der erzählten Welt, von der er erzählt, kann aber wiederum ein Erzählakt angesiedelt sein, der somit ein Erzählen in der Erzählung darstellt. Hier haben wir es also mit einem Erzählen auf der zweiten Ebene zu tun und auch hier kann natürlich wiederum ein Erzählen erzählt werden (dritte Ebene)
Zu fragen ist also, auf welcher Ebene[1] sich die Erzählstimme befindet, die gerade spricht. Man unterscheidet:
Eine Sonderform des Erzählens stellen Textpassagen dar, die sinnvollerweise keiner eingeführten Stimme (dem Erzähler der übergeordneten oder einer der Figuren der entsprechenden Ebene) zugeordnet werden können, die sozusagen in den Text einmontiert worden sind. Dieser Fall wird hier gesondert behandelt: Textmontage
Einen weiterer Sonderfall liegt vor, wenn die Ebenen nicht mehr sauber voneinander zu trennen sind:Narrative Metalepse

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Ebenen des Erzählens
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[1] Martinez/Scheffel (Martinez/Scheffel 2005) bezeichnen dieses Phänomen im Anschluss an Genette als 'Ort des Erzählens'. Hier lassen sich 'extradiegetisches', 'intradiegetisches' und 'meta-meta-diegetisches' usw. Erzählen unterscheiden. Der Begriff 'extradiegetisch' suggeriert, dass der Erzähltakt, der die erzählte Welt hervorbringt, außerhalb dieser liegen müsse, was natürlich nicht zwingend ist. Da die Begriffe auch oftmals mit 'homo-' und 'heterodiegetisch' verwechselt werden, wurde hier im Anschluss an Schmids Vorschlag (vgl. Wolf Schmid 2005: 83 f.) der Begriff der 'Ebene' gewählt. Zurück