delectare
lat.: erfreuen, unterhalten
delectare: Wirkungsprinzip der
persuasio
persuasio
Die Annahme einer bestimmten Überzeugung (persuasio) durch den Adressaten des Textes
ist die Zielvorgabe der (antiken) Rhetorik. Sie kann durch verschiedene Methoden oder
Prinzipien erreicht werden: movere, docere oder delectare.
: Beeinflussung durch Erregung von Wohlwollen und Lust/Freude
Um ein Publikum zu überzeugen, kann ein Autor oder Redner daran gehen, es sich (oder
seiner Sache) freundlich zu stimmen. Er lenkt die Aufmerksamkeit eher auf sich selbst,
seine Fähigkeiten und seine (vermeintlich gute) Gesinnung.
Da diese Erfreuung des Publikums leicht auch zum Selbstzweck werden oder als solcher
angesehen werden kann, ist es gerade die Festrede, in der auf diese Wirkungsweise
abgezielt wird.
Da auch der Poesie gerne eine gewisse Freiheit von (konkreten) Zwecken zugeschrieben
wird, ist das delectare dasjenige persuasio-Prinzip, das in der Regel der Dichtung
zugeordnet wird (vgl.
prodesse – delectare).
© Uwe Spörl / Letzte inhaltliche Änderung am: 08.04.2007