prodesse – delectare

lat. prodesse: nützen – lat. delectare: erfreuen
Eng mit der rhetorischen Wirkungskonzeption der
persuasio
persuasio
Die Annahme einer bestimmten Überzeugung (persuasio) durch den Adressaten des Textes ist die Zielvorgabe der (antiken) Rhetorik. Sie kann durch verschiedene Methoden oder Prinzipien erreicht werden: movere, docere oder delectare.
und ihrer Wirkungstrias von
movere
movere
Wirkungsprinzip der persuasio: Beeinflussung durch Erregung von Leidenschaften bzw. durch Affekterregung.
,
docere
docere
Wirkungsprinzip der persuasio: Beeinflussung durch Information und Argumentation
und
delectare
delectare
Wirkungsprinzip der persuasio: Beeinflussung durch Erregung von Wohlwollen und Lust/Freude
verknüpft ist die Annahme einer doppelten Wirkungspotenz der Dichtung als prodesse und delectare, die spätestens seit Horaz’ Poetik der abendländischen Poetologie und Literatur fest eingeschrieben ist.
Die beiden Funktionen stehen sich dabei sowohl ergänzend (vor allem in Bezug auf das gesamte Feld der Poesie und Literatur) als auch gegenseitig ausschließend (in Bezug auf einige spezielle Gattungen) gegenüber.
Mit dem Nutzpotential (prodesse) der Dichtung sind dabei vor allem zwei Momente verbunden:

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prodesse - delectare
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