Johann Jacob Bodmer und Johann Jacob Breitinger

1740 veröffentlichte Johann Jacob Bodmer seine Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie und Johann Jacob Breitinger seine Critische Dichtkunst. Mit diesen Werken bezogen die beiden Züricher Literaturtheoretiker eine Gegenposition zu Gottscheds Critischer Dichtkunst. Daraufhin entbrannte zwischen den beiden Parteien ein Streit um die Rolle des Wunderbaren in der Literatur beziehungsweise um die Frage, in welchem Umfang das Wunderbare um der rhetorischen Wirkung Willen in der Literatur zugelassen werden dürfe. Bodmer und Breitinger verteidigten dabei das Recht des Dichters zur Darstellung des Wunderbaren, wobei sie von John Miltons Bibelepos Paradise Lost beeinflusst wurden. Außerdem lieferten sie erste theoretische Begründungen für die Emanzipation der Sinnlichkeit in der Literatur.
Mit ihren Bemühungen wurden Bodmer und Breitinger schließlich zu Wegbereitern der Neuorientierung der deutschen Literatur, die über den Geniekult des Sturm und Drang hin zur Romantik führte.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 60f.

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Bodmer/Breitinger
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