Barthold Hinrich Brockes

Barthold Hinrich Brockes ist ein Repräsentant des Übergangs vom Barock zur Aufklärung. Seine Gedichtsammlung Irdisches Vergnügen in Gott (1721-1748) enthält in erster Linie Naturgedichte im rationalistischen Geist seiner Zeit. Brockes‘ Interesse galt dabei der minutiösen Darstellung von Pflanzen, Tieren und Mineralien, die er in seinen Gedichten zwar ohne hohen sprachlichen und formalen Anspruch, dafür aber äußerst genau beschrieb. Dieses Bemühen um beschreibende Präzision war zukunftsweisend und mit seinem Versuch, den jeweils exakten Ausdruck, das passende Adjektiv oder die angemessene Farbbezeichnung zu finden, überschritt Brockes die traditionellen Grenzen der Rhetorik. Brockes führte die neuen Welten, die dem Auge durch die Erfindung des Mikroskops eröffnet wurden, in die Lyrik ein und schloss damit an das »Neugierde«-Konzept der Neuzeit an. Seine Gedichte sind Lehrgedichte, die eine Auskunft über die Grundvorstellung dieser Zeit geben, nämlich dass die Welt von einem guten Gott gemacht wurde, der alles zum Besten eingerichtet hat, ganz nach dem Prinzip »Whatever is, is right«.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 51f.

|
Brockes
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|