Erläuterung:
Katachresen als lexikalisierte bzw. im Sprachgebrauch üblich gewordene Metaphern oder
Tropen sind an sich wenig aufregend, weil sie ja dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen.
Interessant werden sie aber dann, wenn man erkennt, dass ein vermeintlich gewöhnlicher
Ausdruck offenkundig auf eine uneigentliche Redeweise zurückgeht.
Beispiele dafür gibt es in Unmengen, so z. B. die „Maus“ am Computer, das „Tischbein“,
das „Begreifen“ von Gedanken, die „Fuchsschwanz“ genannte Säge, der gute „Geschmack“
usw. In der Regel bezeichnen sie etwas, wofür keine anderen geeigneten Ausdrücke zur
Verfügung stehen oder standen.
Weil Katachresen und Metaphern so weit verbreitet sind, gibt und gab es immer wieder
Sprach- und Kulturtheoretiker mit der Auffassung, dass Sprache grundsätzlich metaphorisch
ist, alle Wörter also ‚eigentlich’ Katachresen sind; so z. B. Herder, Nietzsche oder
Lakoff.
Katachresen als Bildbruch entstehen in der Regel unfreiwillig, sind aber zumeist immer
komisch. Wohl jeder hat sich schon einmal in uneigentlichen Redeweisen verstrickt
und Sätze gesagt wie die folgenden ‚Stilblüten’:
Erläuterung:
Derlei passierte kürzlich auch der Bildungsministerin aus NRW, Barbara Sommer, die
in einem Interview äußerte:
Erläuterung:
Aber natürlich können solche Katachresen auch bewusst (und literarisch) eingesetzt
werden, etwa um Figuren (die sie äußern) entsprechend zu charakterisieren. Interessanter
sind aber sicherlich die Fälle, wo Autoren tatsächlich mehrere Tropen miteinander
verknüpfen, um damit eine (überraschende, pointierte) Aussage zu machen. Derlei findet
man zum Beispiel bei Jean Paul, etwa in seinen Aphorismen: