Jakob Reinhold Michael Lenz entwickelte mit seinen
Anmerkungen übers Theater (1774) einen Ansatz zur Theorie des
Sturm und Drang-Theaters.
Zudem brachte er mit
Der Hofmeister (1774) und
Die Soldaten (1776) die beiden wichtigsten Sturm und Drang-Dramen nach
Goethes Götz von Berlichingen auf die Bühne.
Auch wenn seine Dramen mit ihrer Behandlung von Standeskonflikten an sich konventionell waren, führte Lenz die Probleme darin deutlicher vor als jeder andere Autor vor ihm.
Während
Der Hofmeister die Demütigung des bürgerlichen Intellektuellen als Hofmeister in adeligen Diensten zeigt, behandelt
Die Soldaten eine ständeübergreifende Verführungsgeschichte zwischen einem Offizier und einer Kaufmannstochter, die dadurch in ihrem sozialen wie moralischen Status herabsinkt und von ihrem bürgerlichen Bräutigam gerächt wird.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 86.