Friedrich Gottlieb Klopstock

Friedrich Gottlieb Klopstock thematisierte in seinem epochenmachenden Epos Meßias (1748-73) die christliche Schöpfungs- und Erlösungsgeschichte. Seinen durchschlagenden Erfolg erzielte das Epos dabei durch seine Sprache – der hohe Ton der religiösen Verkündigung, der sich bis zur Ekstase steigern konnte und doch locker an einen Hexameter gebunden blieb, wirkte stilprägend auf die Literatur der folgenden Jahre. Klopstock schuf im Anschluss an die pietistische Bewegung die Voraussetzungen für eine Sprache der Innerlichkeit, die zum Kennzeichen der Literatur im letzten Jahrhundertdrittel wurde. Der Meßias entwickelte in diesem Zug eine Sprache der Empfindsamkeit, die sich als bahnbrechendes Vorbild für die Entwicklung der deutschen Literatursprache erwies.
Des Weiteren verfasste Klopstock neben seiner ebenfalls wegweisenden Lyrik auch theoretische Schriften wie beispielsweise Ueber di deütsche Rechtschreibung (1778). Sie zielten auf eine umfassende Umgestaltung des deutschen Sprachsystems durch die Zurückdrängung der französischen Sprache und die Angleichung der geschriebenen an die gesprochene Sprache.
In seinem einzigen größeren Prosawerk Die Gelehrtenrepublik legte Klopstock den Entwurf einer hierarchisch geordneten Republik dar, in der die Schriftsteller eine herausragende Rolle einnehmen. Damit wollte er seinen Beitrag zur Neubestimmung der Rolle des Dichters in der Gesellschaft leisten. Zudem gab er mit seinem Subskriptions-Aufruf für die Gelehrtenrepublik einen entscheidenden Anstoß zur Urheberrechtsdiskussion, indem er die Dichter aufforderte, das Eigentumsrecht an ihren eigenen Schriften zu beanspruchen.
Vgl. Brenner: Neue deutsche Literaturgeschichte, S. 71-73.

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Klopstock
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