Pleonasmus
griech./lat.: Überfluss
Pleonasmus: Wortfigur: Ergänzung eines Ausdrucks ohne erkennbaren Informationsgewinn
Beim Pleonasmus handelt es sich um eine rhetorische Figur der Häufung, deren Funktion
in der Verdeutlichung oder speziellen Hervorhebung des Gesagten besteht. Dies geschieht
durch Doppelung eines semantischen Merkmals, das in einem Ausdruck (Wort oder Wortgruppe)
bereits vorhanden ist.
Ein solcher bedeutungsgleicher Zusatz erscheint – vor dem Hintergrund etwa der Ökonomie
von Kommunikation – überflüssig und stilistisch problematisch, da durch ihn keine
zusätzlichen Informationen gegeben werden. In semantischer Hinsicht produziert die
Figur des Pleonasmus also eine Tautologie (griech.: dasselbe sagen), den berühmten „weißen Schimmel“.
In der Regel wird der Pleonasmus in Poesie und Literatur allerdings bewusst als Figur
eingesetzt, da so dem doppelt Ausgesagten natürlich eine besondere Bedeutung und zusätzliche
Konnotationen zugeordnet werden können. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Pleanasmus
als Hendiadyoin (griech.: eins durch zwei) realisiert ist, wenn also die beiden semantisch
gleichen Ausdrücke durch „und“ zu einer feststehenden Formel verknüpft sind: etwas
„frank und frei“ erklären, „Feuer und Flamme“ sein, „Hab und Gut“ verlieren usw.
© Uwe Spörl / Letzte inhaltliche Änderung am: 08.04.2007
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pleonasmus
|
|
|
|