Anapher

griech.: ana-phorá = Wieder-Aufnahme
Anapher: Wortfigur: Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe zu Beginn mehrerer aufeinander folgender Sätze, Satzteile oder Verse
Die Anapher ist eine Wortfigur. Sie besteht in der (ggf. leicht variierten) Wiederholung desselben Wortes oder derselben Wortgruppe zu Beginn aufeinander folgender Sätze, Satzteile oder Verse.
So dient sie der Strukturierung und Rhythmisierung von Texten. Die wiederholten Einheiten werden ggf. als besonders bedeutsam hervorgehoben.
Eng mit der Anapher verwandt und mit dieser kombinierbar ist die Epipher, die vergleichbare Wiederholungen am Ende aufeinander folgender syntaktischer Einheiten vorsieht.
Erläuterung:
Beispiele für
Anaphern
Anapher
Wortfigur: Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe zu Beginn mehrerer aufeinander folgender Sätze, Satzteile oder Verse
in aufeinander folgenden Versen sind:
Textbeispiel:
Wer soll nun die Kinder lehren und die Wissenschaft vermehren?
Wer soll nun für Lämpel leiten seines Amtes Tätigkeiten?
Wilhelm Busch: Max und Moritz
Textbeispiel:
Ja, da kann man sich doch nur hinlegen,
Ja, da muß man kalt und herzlos sein.
Ja, da könnte so viel geschehen.
Ach, da gibt’s überhaupt nur: nein!
Bertolt Brecht: Dreigroschenoper
Erläuterung:
Ein Beispiel für eine Anapher in aufeinander folgenden Sätzen bzw. Satzteilen ist:
Textbeispiel:
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.
Friedrich Schiller: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
Erläuterung:
Eine Epipher, die zudem einen identischen Reim produziert, liegt in folgendem Textauszug vor:
Textbeispiel:
Doch alle Lust will Ewigkeit –,
– will tiefe, tiefe Ewigkeit!
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra

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